Microsoft hat angekündigt, dass auch Kunden mit Microsoft 365 Enterprise Lizenzen ab 2026 auf das neue Outlook umgestellt werden. Bei der „neuen Outlook Version“ handelt es sich im Gegensatz zum „klassischen Outlook“ um eine Web-App. Eine entsprechende Meldung dazu ist heute auf Heise Newsletter veröffentlicht worden. Die Meldung kann man allerdings auch etwas falsch verstehen, denn es geht hier nicht um die on-Prem Exchange Kunden mit klassischem Outlook, sondern um die Microsoft 365 User, welche bereits Exchange Online einsetzen.
Hier einmal die Original Meldung von Microsoft aus dem M365 Admin Center ins deutsche übersetzt:
Wir nehmen einige Änderungen an der Migration von klassischem Outlook zu dem neuen Outlook für Windows vor.
Unser Ziel ist es, mehr als 12 Monate im Voraus über diese Änderungen zu informieren, damit unsere Kunden sich darauf vorbereiten können. Ab April 2026 werden Benutzer mit Microsoft 365 for Enterprise-Lizenzen vom klassischen Outlook für Windows auf das neue Outlook für Windows umgestellt. Im Rahmen dieser Einführung werden die Benutzer einmal auf das neue Outlook umgestellt, mit der Möglichkeit, in der Zukunft erneut umgestellt zu werden. Die Benutzer behalten jedoch weiterhin die Möglichkeit, zurück zum klassischen Outlook zu wechseln und es zu nutzen.
Mit dieser Änderung möchten wir den Benutzern die Gelegenheit geben, das neue Outlook auszuprobieren, wie es bereits Millionen von Benutzern getan haben. Das neue Outlook bietet die modernste Benutzererfahrung mit Funktionen wie Copilot, individuellen Designs und einer Vielzahl zeitsparender Features wie dem Anheften und Zurückstellen von E-Mails. Die Benutzer sind außerdem eingeladen, uns über die Feedback-Funktion im Hilfebereich Rückmeldungen zum neuen Outlook zu geben, damit wir das beste E-Mail- und Kalendererlebnis bieten können.
Zusammenfassung:
Ab April 2026 werden Microsoft 365 for Enterprise-Benutzer vom klassischen Outlook auf das neue Outlook für Windows umgestellt, mit der Option, wieder zum klassischen Outlook zurückzukehren. Diese Änderung zielt darauf ab, die Benutzererfahrung durch moderne Funktionen zu verbessern. Organisationen werden informiert, sich vorzubereiten, wobei die automatische Umstellung keine Administratoraktion erfordert, jedoch Opt-out-Optionen bietet.
Quelle: Microsoft 365 Admin Portal
Hier findet sich der Artikel, für das Opt-Out bzw. für die Steuerung der Outlook Migration:
Wichtig zu wissen ist hier, dass es um die Umstellung der Cloud Kunden geht, nicht um die Kunden, welche Exchange on-Prem mit dem klassischen Office Paket einsetzen. Hier kommt weiterhin das klassische Outlook zum Einsatz (welches auch Bestandteil von Office 2024 ist). Mich haben einige Mails zu dieser Umstellung erreicht, denn die die neue Outlook Web App läuft zwar auf dem lokalen Rechner,verarbeitet die Daten aber in der Microsoft Cloud. Heise schreibt dazu folgendes:
Neues Outlook gegebenenfalls problematisch
Das neue Outlook setzt auf serverseitige Mail-Verarbeitung und sammelt daher alle Mails in Microsofts Cloud. Etwa IMAP-Zugangsdaten überträgt das neue Outlook an Microsoft-Server, die damit dann E-Mails dort abholen. Die neuen Funktionen, etwa KI-Unterstützung, setzen auf serverseitige Rechenkraft. Das kann insbesondere im Unternehmensumfeld zumindest unerwünscht sein. Auch oftmals problematisch: Das neue Outlook kann nicht mit lokalen Postfachdateien umgehen, die etwa als .pst-Dateien vorliegen.
Source: Zeitplan: Microsoft will Enterprise-Kunden 2026 auf neues Outlook umstellen
An sich ist dies natürlich richtig, die neue Outlook Web-App überträgt die Zugangsdaten an Microsoft. Wenn allerdings schon Microsoft 365 (also auch Exchange Online) zum Einsatz kommt, dann liegen diese Zugangsdaten, sowie auch die Postfach Daten, meist eh schon bei Microsoft. IMAP Konten und PST Dateien kommen hier eher weniger zum Einsatz.
Richtig ist also, die M365 Kunden bekommen ab April 2026 die neue Outlook Web App. Die Umstellung kann gesteuert werden. Die Zugangsdaten liegen dann bei Microsoft (liegen sie in den meisten Fällen eh schon). Für die on-Prem Kunden mir klassischem Outlook ändert sich erst einmal nichts. Ich hoffe das löst die entstandene Verwirrung etwas auf, leider macht es Microsoft mit den gleichen Produktnamen für unterschiedliche Versionen nicht ganz einfach.