Microsoft hat am 20.04.2022 neue Updates für Exchange Server veröffentlicht. Die neues Updates bringen einige Neuerungen mit und enthalten alle bisher veröffentlichten Sicherheitsupdates. Hier geht es direkt zum Download:
Mit der Veröffentlichung der Updates ändert Microsoft auch die Art und Weise wie Exchange Updates bereitgestellt werden. Bisher wurden CUs für Exchange Server vierteljährlich veröffentlicht. Ab jetzt wird es nur noch zwei mal im Jahr neue CUs für Exchange Server 2019 geben. Exchange 2016 erhält kein neues CU mehr, sondern nur noch Sicherheitsupdates. Exchange 2016 befindet sich bereits in der erweiterten Supportphase und erhält daher keine neuen Funktionen mehr. Sicherheitsupdates sind von dieser Regel nicht betroffen, hier wird Microsoft die Updates wie gehabt bei Bedarf Updates für Exchange Server bereitstellen, damit nicht auf das nächste CU gewartet werden muss. Am Supportmodell ändert die halbjährliche Veröffentlichung der Updates nichts, es wird wie gehabt das vorangegangene CU und das aktuelle CU unterstützt.
Mit den April CUs werden UNC Pfade in verschiedenen Exchange Befehlen nicht mehr unterstützt, diese Änderung könnte Probleme mit einigen Scripten verursachen. Insbesondere Scripte, welche Zertifikate importieren oder exportieren sollten einmal überprüft werden. Die Befehle welche von dieser Änderung betroffen sind, finden sich hier:
Eine weitere wichtige Änderung ist, dass Exchange 2019 nun auch auf Windows Server 2022 unterstützt wird. Bisher musste Exchange 2019 auf Windows Server 2019 installiert werden. Neuinstallationen mit CU12 können nun direkt auf Windows Server 2022 durchgeführt werden.
Die beiden wohl wichtigsten Neuerungen betreffen Exchange Hybrid Installationen. In CU12 für Exchange 2019 ist wieder ein Product Key für Exchange Server 2019 enthalten. Wenn Exchange 2019 also nur zum verwalten der Office 365 Postfächer verwendet wird und keine Postfächer mehr lokal gespeichert werden, muss kein Exchange Server mehr separat lizenziert werden. In Exchange 2013 und Exchange 2016 war dies bereits der Fall, nun hat Microsoft dies auch für Exchange 2019 umgesetzt.
Mit CU12 muss nicht mehr zwingend ein Exchange Server für das Verwalten der Office 365 Postfächer betrieben werden. Die Exchange 2019 Verwaltungstools können nun separat und ohne die Mailboxrolle auf einem Server oder Workstation installiert werden. Somit kann Azure AD Connect für die Synchronisation der Benutzerkonten verwendetet werden, ohne dass ein Exchange Server on-Prem für die Verwaltung der Postfächer laufen muss. Der letzte Exchange Server darf aber nach wie vor nicht deinstalliert werden, da sonst AD-Objekte welche für die Verwaltung der Office 365 Postfächer erforderlich sind entfernt werden. Der letzte Exchange Server darf also nur runtergefahren, aber nicht deinstalliert werden. In diesem Artikel finden sich die Details:
Zu guter Letzt hier noch die Links zu den Änderungen der Updates:
- Kumulatives Update 12 für Exchange Server 2019 (KB5011156)
- Kumulatives Update 23 für Exchange Server 2016 (KB5011155)
Hier noch der Artikel auf dem Exchange Team Blog: