Server 2016: Geschwindigkeitsvergleich zwischen ReFS und NTFS (Teil 2)

Wie versprochen reiche ich hier noch den Jetstress Test zum Vergleich von ReFS und NTFS nach. Getestet wurde einmal mit einer Datenbank und Logs auf einem Volume und 4 Datenbanken mit getrennten Log und Datenbank Volumes (8 Volumes). Alle Volumes der Windows VM wurden auf der gleichen XtremIO LUN gespeichert. Weitere Veränderungen gab es nicht.

Hier ist der erste Teil zu finden:

Server 2016: Geschwindigkeitsvergleich zwischen ReFS und NTFS (Teil 1)

Zunächst einmal die Tests mit einer Datenbank:

Jetstress 1 Datenbank

NTFS darf wieder beginnen. Das Laufwerk wurde mit 64K Blöcken formatiert (ohne Schnellformatierung). Auch das ReFS Laufwerk wurde mit 64K Blöcken ohne die Schnellformatierung angelegt. Das FileIntegrity Feature ist bei ReFS abgeschaltet.

NTFS

Nach dem Durchlauf meldet Jetstress 2459 IOs (Lesen) und 2037 IOs (Schreiben):

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Das Storage berechnet die IOs hier scheinbar etwas anders und zeigt 10.355 IOs an:

ReFS NTFS Vergleich

Die Datentransferrate liegt bei 339 MB pro Sekunde:

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ReFS

ReFS hat bei Jetstress nun ganz knapp die Nase vorne, 2526 IOs beim Lesen und 2090 IOs beim Schreiben:

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Auch hier zum Vergleich die Storage Sicht, hier werden zu diesem Zeitpunkt noch weniger IOs angezeigt:

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Auch die Bandbreite ist noch etwas niedriger:

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Ich kann allerdings nicht garantieren das die Screenshots zur selben Zeit erstellt wurden, daher würde ich hier lieber aus Jetstress vertrauen.

Jetstress 4 Datenbanken

Hier folgen nun die Testergebnisse mit 4 Datenbanken, jede Datenbank wurde auf einem Volume gespeichert. auch die Logs wurden auf separaten Volumes gespeichert. Bei diesem Test kommen also 8 Volumes zum Einsatz. Alle 8 Volumes sind jeweils mit 64K Blöcken ohne Schnellformatierung angelegt worden:

NTFS

4 Datenbanken auf NTFS Volumes erreichen knapp 3500 IOs beim Lesen und 2900 IOs beim Schreiben:

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Das Storage zeigt hier in etwa 27000 IOs an:

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Der Durchsatz liegt bei 868 MB pro Sekunde:

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ReFS

Bei 4 Datenbanken liefert jede Datenbank etwa 3400 IOs beim Lesen und 2800 IOs bei Schreiben:

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refs

refs_band

Fazit

Die Ergebnisse liegen sehr nah zusammen, sodass sich kein direkter Sieger küren lässt. IOMeter zeigte Vorteile für NTFS, Jetstress allerdings stellt beide Dateisysteme nahezu gleich. Im ersten Teil hatte ich IOMeter mit 4K IOs 75 % Lesen und 25 % Schreiben konfiguriert. Jetstress liefert hier meiner Ansicht nach einen besseren Überblick, da hier unterschiedliche IO Größen abgerufen werden.

Da ReFS das empfohlene Dateisystem für Exchange Datenbanken und Logfiles ist, spricht zumindest aus Performance Sicht nichts dagegen.

Anhang

Die Jetstress HTML Dateien gibt es zu besseren Übersicht direkt zum Download:

2 thoughts on “Server 2016: Geschwindigkeitsvergleich zwischen ReFS und NTFS (Teil 2)”

  1. Natürlich geht es um die Partition innerhalb einer VM. Was du in Hyper-V machst (also wo der Container liegt), bekommt die VM ja gar nicht mit.

    Ich lese und höre immer wieder, dass ReFS mittlerweile für Exchange 2016 empfholen wird. Jedoch finde ich keine offizielle Quelle, die das schreib. Lediglich in den Systemanforderungen steht „können optional als ReFS“

    Festplattenpartitionen, die nur die folgenden Dateitypen enthalten, können optional als ReFS formatiert werden:

    Partitionen, die Transaktionsprotokolldateien enthalten
    Partitionen, die Postfach-Datenbankdateien enthalten
    Partitionen, die Inhaltsindizierungsdateien enthalten

    Quelle: https://technet.microsoft.com/de-de/library/aa996719(v=exchg.160).aspx

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  2. Hallo Franky,
    gilt die Empfehlung für ReFS auch innerhalb einer VM? Der physische Host ist mit ReFS formatiert, die Partition innerhalb der VM bisher NTFS. Danke

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