Derzeit erreichen mich viele Mails von Leuten die über Probleme mit Outlook 2016 in Verbindung mit Exchange 2010 klagen.
Mit Outlook 2016 ist scheinbar für viele eine entscheidende Funktion weggefallen: Es können keine Exchange Accounts mehr manuell konfiguriert werden. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass scheinbar viele die Exchange Accounts manuell konfiguriert haben.
Outlook unterstützt immer die aktuelle Exchange Version, die beiden vorherigen Exchange Versionen und die beiden nächsten Exchange Versionen. Das heißt konkret: Outlook 2016 unterstützt Exchange 2016, Exchange 2013, Exchange 2010, die beiden zukünftigen Versionen, aber kein Exchange 2007.
In einer frühen Outlook 2016 Preview gab es einen Registry Key, den man setzten konnte um RPCoverHTTP (besser bekannt als das Exchange 2010 Outlook Anywhere Protokoll) zu aktivieren. In der RTM Version ist dies aber nicht mehr nötig. Im Screenshot sieht man Outlook 2016 in Verbindung mit Exchange 2010, ohne irgendwelchen Registry Keys etc.
Ursache warum viele über Verbindungprobleme klagen, war bisher immer: Kein Autodiscover konfiguriert!
Wie schon eingangs erwähnt, die manuelle Konfiguration der Exchange Konten wurde entfernt, ebenfalls werden keine PRF Dateien mehr unterstützt. Hier mal der Vergleich zwischen Outlook 2010 und Outlook 2016.
Outlook 2010:
Outlook 2016:
Autodiscover entsprechend einzurichten ist aber auch kein Hexenwerk. Denn Autodiscover sucht sich seine Konfiguration automatisch zusammen, es müssen nur die Exchange Verzeichnisse im IIS konfiguriert werden. Alle 15 Minuten wird dann die Autodiscover Konfiguration erstellt.
Hier mal ein Bespiel für der die Verzeichnisse auf „outlook.frankysweb.de“ konfiguriert und Autodisover auf „autodiscover.frankysweb.de“
Set-OWAVirtualDirectory –Identity "OWA (default web site)" -ExternalURL "https://outlook.frankysweb.de/OWA" Set-OWAVirtualDirectory –Identity "OWA (default web site)" -InternalURL "https://outlook.frankysweb.de/OWA" Set-OABVirtualDirectory –Identity "OAB (default web site)" -ExternalURL "https://outlook.frankysweb.de/OAB" Set-OABVirtualDirectory –Identity "OAB (default web site)" -InternalURL "https://outlook.frankysweb.de/OAB" Set-ECPVirtualDirectory –Identity "ECP (default web site)" -ExternalURL "https://outlook.frankysweb.de/ECP" Set-ECPVirtualDirectory –Identity "ECP (default web site)" -InternalURL "https://outlook.frankysweb.de/ECP" Set-WebServicesVirtualDirectory –Identity "EWS (default web site)" -ExternalUrl "https://outlook.frankysweb.de/ews/exchange.asmx" Set-WebServicesVirtualDirectory –Identity "EWS (default web site)" -InternalUrl "https://outlook.frankysweb.de/ews/exchange.asmx" Set-ActiveSyncVirtualDirectory –Identity "Microsoft-Server-ActiveSync (default web site)" -ExternalURL "https://outlook.frankysweb.de/Microsoft-Server-ActiveSync" Set-ActiveSyncVirtualDirectory –Identity "Microsoft-Server-ActiveSync (default web site)" -InternalURL https://outlook.frankysweb.de/Microsoft-Server-ActiveSync Set-ClientAccessServer -AutoDiscoverServiceInternalUri "https://autodiscover.frankysweb.de/Autodiscover/Autodiscover.xml"
Die aktuelle Konfiguration lässt sich mit den folgenden Befehlen anzeigen:
Get-ClientAccessServer | fl autodiscover* Get-ActiveSyncVirtualDirectory | fl *url* Get-OutlookAnywhere | fl *hostname Get-WebServicesVirtualDirectory | fl *url* Get-OwaVirtualDirectory | fl *url* Get-OabVirtualDirectory | fl *url*
Alles was jetzt noch benötigt wird ist ein Zertifikat welches die Namen „autodiscover.frankysweb.de“ und „outlook.frankysweb.de“ enthält und die DNS Einträge.
Die meisten werden wohl Split Brain DNS betreiben, sprich die externe Domain, in diesem Beispiel frankysweb.de. liegt bei irgendeinem Provider. Dort werden autodiscover.frankysweb.de und outlook.frankysweb.de als Subdomain, oder HOST-A (je nachdem wie der Provider das gerade nennt) eingetragen. Die HOST-A Einträge enthalten dann die externe IP Adresse unter der Exchange erreichbar ist.
Am internen DNS das gleiche Spiel, jedoch mit der internen IP-Adresse. Fertig. 15 Minuten warten nicht vergessen, so klappts auch mit Outlook 2016 und Exchange 2010.
Update 24.01.2017: Ein umfangreiches Whitepaper wie Autodiscover funktioniert und konfiguriert wird, gibt es hier:
Exchange 2016: Umfangreiches Whitepaper zu Autodiscover
Update 31.03.2017:
Hier gibt es eine Konfigurationsanleitung inkl. Let’s Encrypt Zertifikaten:
- Exchange 2010: Zertifikate von Let’s Encrypt nutzen (Teil 1)
- Exchange 2010: Zertifikate von Let’s Encrypt nutzen (Teil 2)