Website-Icon Frankys Web

Exchange 2019: Einrichtung einer Hybrid Umgebung (Teil 4)

Im vierten Teil dieser Artikelserie geht es um die nötigen Anpassungen am DNS und die ersten Tests. In Teil 3 wurde die Exchange Hybrid Konfiguration soweit abgeschlossen, dass jetzt nur noch wenig Konfiguration nötig ist. Im wesentlichen kann nach dem Anpassen des SPF Eintrags schon mit den Tests begonnen werden.

DNS Einstellungen anpassen (SPF)

Damit später Mails auch von Microsoft 365 Konten verschickt werden können, ist es nötig den SPF Eintrag für die eigene Domain anzupassen. Es ist bei einer Hybrid Umgebung in der Regel erforderlich, dass Mails sowohl von Microsoft 365 Konten zu externen E-Mail Adressen versendet werden können, sowie vom on-Prem Exchange Server zu externen Adressen. Dazu muss der eigene SPF Eintrag nicht wie vom Microsoft 365 Assistent empfohlen geändert, sondern erweitert werden.

Die nötigen Einstellungen für den SPF Eintrag finden sich im Microsoft 365 Admin Center:

Unter dem Punkt „TXT-Datensätze“ findet sich der vorgeschlagene SPF Eintrag:

Der SPF Eintrag beim Hoster der Domain wird nun nicht auf den von Microsoft vorgeschlagenen Wert geändert, sondern um die Micrsosoft Server erweitert. Der SPF Eintrag enthält somit den eignen on-Prem Exchange Server sowie die Microsoft 365 Server:

Die weiteren DNS Einträge welche zu diesem Zeitpunkt vom Assistenten vorgeschlagen werden, dürfen noch nicht geändert werden. Sowohl der MX-Eintrag, als auch der Eintrag für Autodiscover bleiben für eine Hybrid Umgebung unverändert und werden nicht zu Microsoft 365 geändert.

Testbenutzer erstellen

Es ist zwar nicht unbedingt nötig separate Testkonten zu erstellen, denn man könnte auch bereits vorhandene Testbenutzer verwenden. Ich richte allerdings immer ein oder zwei neue Testbenutzer ein um die Tests durchzuführen. Ich habe daher einen Benutzer mit dem Namen „Test“ angelegt und dem Benutzer ein lokales Exchange Postfach erstellt:

Sofern AADConnect funktioniert, wird das neue Konto nach der Synchronisation auch in Micrsoft 365 Admin Center angezeigt:

Dem Testbenutzer wird nun eine Lizenz zugewiesen:

Dem neuen Testbenutzer habe ich nun ein paar Mails geschickt und beantwortet damit auch einige Mails im Postfach liegen:

Dieses Testpostfach ist nun bereit für die Migration zu Microsoft 365.

Testpostfach migrieren

Das Testpostfach kann nun via Exchange Online Admin Center vom Exchange on-Prem zu Micrsosoft 365 verschoben werden. Dazu kann sich im Exchange Online Admin Center unter folgender URL angemeldet werden:

Unter dem Punkt „Migration“ kann nun ein neuer Migration Batch erstellt werden. Der Migration Batch dient dazu Postfächer von Exchange on-Prem zu Exchange Online zu migrieren:

Der Migration muss zunächst einen Namen erhalten:

Als Migration Type wird „Remote move migration“ ausgewählt. Dieser Typ verschiebt Postfächer zwischen Exchange on-Prem und Exchange Online:

Im nächsten Schritt wird der Migration Endpoint ausgewählt. Der HCW hat bereits einen Endpoint angelegt, dieser kann hier ausgewählt werden:

Jetzt können die Postfächer ausgewählt werden, welche zu Exchange Online migriert werden sollen. Für den ersten Test ist dies hier nur das einzelne Testpostfach:

Im nächsten Schritt wird die „Target delivery domain“ ausgewählt. Die Target delivery domain dient dazu Mails zwischen on-Prem und Exchange Online zu routen. Nach der Migration des Postfachs wird der on-Prem Exchange Mails an das Testpostfach „test@frankysweblab.de“ an die Adresse „test@frankysweblab.mail.onmicrosoft.com“ (Target delivery domain) umleiten. Dies ist wichtig für das Mail Routing zwischen Exchange on-Prem und Microsoft 365:

Im letzten Schritt des Assistenten lässt sich festlegen, wer eine Benachrichtigung bei Fertigstellung erhalten soll, und ob der Job automatisch gestartet und abgeschlossen werden soll. Für das Testpostfach kann der Job automatisch gestartet und abgeschlossen werden:

In der Übersicht unter dem Punkt „Migration“ kann nun der Status verfolgt werden:

In den Details zum Migration Batch lässt sich auch ein etwas detaillierterer Status einsehen:

Auch wenn das Testpostfach nur wenige Mails enthält, ist jetzt Geduld angesagt. Je nach Auslastung von Exchange Online, Exchange on-Prem, Internetverbindung, etc. dauert es, bis der Migration Batch ausgeführt und abgeschlossen wird. Solange der Job nicht fehlschlägt, einfach abwarten und geduldig sein:

Sobald der Migration Batch abgeschlossen wurde, wird der Status zu „Completed“ geändert:

Das Postfach wird im Exchange on-Prem Admin Center nun als „Office 365“ Mailbox angezeigt:

Die Exchange Online Mailbox kann nun wie eine Exchange On-Prem Mailbox verwaltet werden. Einstellungen zu Berechtigungen oder E-Mail Adressen lassen sich in einer Hybrid Umgebung nur im Exchange On-Prem Admin Center verwalten, das ändern der Einstellungen im Microsoft 365 Admin Center ist nicht möglich.

Nachdem eine Mailbox zu Exchange Online migriert wurde, muss der Benutzer Outlook neustarten:

Nachdem Outlook neu gestartet wurde, wird die Verbindung mit Exchange Online hergestellt:

Das erste Testpostfach ist nun erfolgreich migriert, daher können nun die Tests durchgeführt werden.

Mail Routing testen

In einer Hybrid Umgebung ist es wichtig, dass das Mail Routing zwischen Exchange on-Prem und Exchange Online problemlos funktioniert. Daher ist es wichtig, dass nach dem Verschieben des Testpostfachs, das E-Mail Routing getestet wird. Hier mal eine grafische Darstellung des Mail Routing für Exchange On-Prem und Exchange Online Postfächer:

Da der MX Records nach wie vor auf den on-Prem Exchange Server zeigt, werden auch die Mails für Microsoft 365 Postfächer über den on-Prem Exchange geroutet. Es ist daher wichtig mindestens die folgenden Punkte zu testen:

Wenn das Mail Routing funktioniert, ist die Hybrid Modus fertig eingerichtet und es können weitere Postfächer migriert werden.

Im nächsten Artikel

Im nächsten Artikel wird es im Detail im die Migration Batches die Notwendigkeit des On-Prem Exchange Servers gehen.

Die mobile Version verlassen