Auf der virtuellen Konferenz Ignite 2020 hat Microsoft eine Reihe neuer on-Prem Versionen für SharePoint, Skype4Business, Project Server und auch Exchange Server angekündigt. Auch wurde eine neue Office Version angekündigt. Dieser Artikel fasst einmal die bisher bekannten Informationen rund um die nächste Exchange Server Version (vNext) zusammen (leider ist es noch nicht viel).
Microsoft plant die neue Exchange Server Version in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu veröffentlichen und empfiehlt Kunden bereits jetzt, bestehende Exchange Installationen auf Exchange 2019 zu aktualisieren. Hintergrund dieser Empfehlung ist, dass es einen rund zweijährigen Zeitraum geben soll, in dem Exchange 2019 direkt zu Exchange vNext aktualisiert werden kann. Exchange 2019 müsste somit nicht mehr migriert werden, sondern lässt sich direkt via In-Place Upgrade zu Exchange vNext aktualisieren, aber nur binnen der ersten 2 Jahre nach dem Erscheinen von Exchange vNext. Die Aktualisierung von Exchange 2019 zu Exchange vNext, soll wie die Installation eines Kummulativen Updates (CU) funktionieren.
Bei älteren Exchange Versionen wie Exchange 2016 und nun auch erstmals Exchange 2013, bleibt allerdings nur der herkömmliche Weg via Migration. Neu ist allerdings, dass Exchange vNext nun erstmals auch die Migration von Exchange 2013 zu Exchange vNext unterstützt. Bisher war die Exchange Migration immer nur von den beiden Vorgänger Versionen möglich. So ließ sich beispielsweise Exchange 2003 zu Exchange 2010 migrieren. Exchange 2010 zu Exchange 2016. Mit Exchange vNext lässt sich nun nicht nur Exchange 2016 und Exchange 2019 zur neuen Version migrieren, sondern auch noch zusätzlich von Exchange 2013.
Zu neuen Featurtes ist leider bisher nichts bekannt, vielleicht schafft es ja das neue Exchange Admin Center, welches seit Juli mit Microsoft 365 getestet wird, in die neue Exchange Version.
Microsoft ändert mit der neuen Exchange Version erneut das Lizenzmodell. Vor Exchange 219 konnte Exchange Server noch recht einfach gekauft und lizensiert werden. Exchange 2019 setzt das Volumenlizenzprogramm voraus, also einen Lizenzvertrag mit Microsoft, kleine Unternehmen, welche bisher Serverlizenzen und eine entsprechende Anzahl Zugriffslizenzen gekauft hatten, waren erst einmal außen vor. Mit Exchange vNext ändert sich das Lizenzmodell nun erneut. Microsoft führt für die neue Exchange Server Version das “as a Service”-Modell ein, wie dies auch schon bei anderen Produkten wie System Center und Windows der Fall ist. Somit werden sich wohl auch für Exchange Server die Support Zeiträume verkürzen. Dies sollte allerdings nicht wirklich ein Problem darstellen, bisher sind auch immer nur die letzten beiden CUs (n-2) supportet. Bei einem Exchange 2019 Server waren also bisher immer das aktuelle CU und die beiden Vorgänger CUs supported.
Exchange vNext wird voraussichtlich Exchange 2022 heißen, welche Build Nummer die neue Exchange Version tragen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Ich gebe aber mal einen Tipp ab: 15.3.
Sobald mehr Informationen verfügbar sind, gibt es natürlich auch weitere Artikel zu diesem Thema.