Microsoft hat Exchange 2019 veröffentlicht, zum Start gibt es daher hier ein erstes HowTo zur Installation auf Windows Server 2019. Exchange 2019 ist die erste Exchange Version die sich auf Windows Server 2019 Core installieren lässt. Die Installation auf Server Core ist auch die empfohlene Bereitstellungsvariante. Trotz der Empfehlung werden wahrscheinlich viele die Installation von Exchange auf einem Windows Server 2019 mit GUI durchführen. Daher geht es auch in diesem Artikel um die Installation auf Windows Server 2019 mit Desktopdarstellung.
Exchange 2019 wird nur auf Windows Server 2019 unterstützt, daher erübrigen sich HowTos zu anderen Betriebssystemversionen.
Leider hat Microsoft Windows Server 2019 aufgrund von Problemen mit Windows 1809 zurückgezogen. Falls jemand also nicht schon das ISO für Windows Server 2019 runtergeladen hatte, bekommt es derzeit nicht mehr. In diesem Fall kann also nur auf das erneute Release von Windows Server 2019 gewartet werden.
Die Testumgebung
Die Testumgebung ist schnell erklärt, es gibt nur 2 VMs. Einen Domain Controller mit Windows Server 2019 und dem Namen LABDC1, sowie einen installierten Windows Server 2019 mit dem Namen LABEX1 für die Exchange Installation:
Die Domain hört auf den Namen “frankysweblab.de”. LABEX1 verfügt über eine statische IP-Adresse und ist Mitglied der Domain “frankysweblab.de”.
Vorbereitung von Windows Server 2019 für Exchange 2019
Bevor die Exchange 2019 Installation durchgeführt werden kann, müssen zunächst die Voraussetzungen erfüllt werden. Die Exchange 2019 Postfachrolle (neben der Edge Transport Rolle die einzig verbliebene Exchange Rolle), erfordert Visual C++ 2013:
Auch UCMA 4 ist weiterhin erforderlich:
Unified Communications Managed API 4.0 Runtime
UCMA 4 findet sich auch im Exchange ISO im Ordner “UCMARedist”.
Exchange Server 2019 setzt .NET Framework 4.7.2 voraus, dieses ist allerdings schon Bestandteil von Windows Server 2019 und muss nicht separat installiert werden.
Sobald die beiden Pakete installiert sind können die Windows Features installiert werden, am einfachsten funktioniert dies via PowerShell:
Install-WindowsFeature Server-Media-Foundation, NET-Framework-45-Features, RPC-over-HTTP-proxy, RSAT-Clustering, RSAT-Clustering-CmdInterface, RSAT-Clustering-Mgmt, RSAT-Clustering-PowerShell, WAS-Process-Model, Web-Asp-Net45, Web-Basic-Auth, Web-Client-Auth, Web-Digest-Auth, Web-Dir-Browsing, Web-Dyn-Compression, Web-Http-Errors, Web-Http-Logging, Web-Http-Redirect, Web-Http-Tracing, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Lgcy-Mgmt-Console, Web-Metabase, Web-Mgmt-Console, Web-Mgmt-Service, Web-Net-Ext45, Web-Request-Monitor, Web-Server, Web-Stat-Compression, Web-Static-Content, Web-Windows-Auth, Web-WMI, Windows-Identity-Foundation, RSAT-ADDS, Server-Media-Foundation
Dies waren auch schon alle Voraussetzungen für Exchange 2019. Der Server sollte jetzt noch einmal neu gestartet werden.
Exchange 2019 Installation
Nachdem die Voraussetzungen für die Exchange Installation geschaffen wurden, kann nun mit der Installation begonnen werden. Das Setup unterscheidet sich nicht kaum von früheren Versionen. Unter Windows Server 2019 mit Desktopdarstellung kann also weiterhin das Exchange 2019 ISO gemountet werden und die grafisch geführte Installation verwendet werden. Im Anschluss finden sich die Screenshots der Installation, an den relevanten Stellen dann auch mit Kommentaren.
Die Suche nach Updates kann übersprungen werden (Ich wüsste auch nicht wann hier mal Updates angezeigt wurden):
An diesem Punkt verwende ich gerne “Empfohlene Einstellungen nicht verwenden”, aber dies ist jedem selbst überlassen:
Exchange 2019 kennt wie auch Exchange 2016 nur noch zwei Installationsmodi: Postfach oder Edge Transport. Die UM-Funktionen wurden in Exchange 2019 entfernt und sind nicht mehr Bestandteil der Postfach Rolle:
Die Exchange Installation sollte nach wie vor auf einem separatem Volume erfolgen, ich nutze daher Laufwerk D: für die Installation:
Die Abfrage nach dem Namen für die Exchange-Organisation erscheint nur wenn es bisher keine Exchange Installation gab. Falls Exchange 2019 in einer bestehenden Exchange Organisation installiert wird, entfällt dieser Dialog und der Name der bestehenden Organisation wird weiter verwendet:
Auch Exchange 2019 verfügt über einen “Schutz vor Schadsoftware”. Dieser eingebaute Schutz sollte allerdings nicht überbewertet werden:
In der geführten Installation bereitet das Exchange Setup das Active Directory auf die Installation von Exchange Server 2019 vor. Die beiden Warnungen sind hier also normal. In größeren Umgebungen sollte das AD Schema manuell vorbereitet werden:
In meiner kleinen Lab Umgebung dauerte die Installation etwa 45 Minuten…
Die initiale Konfiguration von Exchange 2019 ist im nächsten Artikel dran.