Die Spam-Blacklist Nixspam (ix.dnsbl.manitu.net) vom iX Magazin und dem Hoster manitu, wurde abgeschaltet. Seit dem 16.01.2025 enthält die DNS Blacklist keine Einträge mehr. Alle Antworten der Blacklist liefer nur noch „Kein-Spam“ als Ergebnis der Prüfung.
Da die Blacklist nixspam von vielen AntiSpam Systemen genutzt wurde, sollte nun einmal kontrolliert werden, ob die nixspam noch zum Einsatz kommt. Mindestens 6 Monate ist die Liste noch erreichbar, liefert aber keine Treffer mehr. Daher ist auch kein Schutz von SPAM durch diese Blacklist mehr gegeben. Zum Hintergrund der Abschaltung findet sich auf der heise Webseite der folgende Text:
Das Non-Profit-Projekt war eine gemeinschaftliche Anstrengung von manitu, iX und weiteren Personen, die mit Expertise und Engagement über mehr als zwei Jahrzehnte den Wettlauf mit den Spam-Versendern aufnahmen. Dabei trat Heise Medien im Impressum der Nixspam-Website als Betreiber auf und fungierte als Ansprechpartner und rechtliche Absicherung. Im Jahr 2024 zog sich das Unternehmen als Betreiber zurück. Der Webhoster manitu prüfte einen Weiterbetrieb in Eigenverantwortung, jedoch stellte sich eine Absicherung gegen die erwartbaren juristischen Risiken aufgrund von unter anderem DSGVO und NIS2 als nicht wirtschaftlich heraus, wie manitu-Geschäftsführer Manuel Schmitt in seinem Blog erläutert.
Quelle: DNS-Blacklist Nixspam stellt Betrieb ein
Aus dem verlinkten Blog Artikel findet sich noch das folgende Zitat:
Solange Heise als Betreiber der Blacklist auftrat, war es eine relativ sichere Bank, denn vermutlich hätte es sich jeder zweimal überlegt, ob er sich mit denen anlegen will, z.B. wenn er auf der Blacklist gelandet ist. Das sähe, wären wir der Betreiber, sicher anders aus: Man stelle sich nur mal vor, ein Marktbegleiter wäre darauf. Dann kommen viele weitere §§ ins Spiel – non-profit hin oder her.
Quelle: Die Ära der ix.dnsbl.manitu.net geht zu Ende
Bei diesem Punkt haben Anwälte und Versicherer abgewunken: Das Kosten-Risiko ist immens – bei 0 „Einnahmen“.
Ich stelle mir nun die Frage wie es anderen Betreibern von Blacklisten geht, denn es gibt ja weitere Betreiber von Blacklisten in der EU (beispielsweise NordSpam oder Blocklist.de). Scheinbar ist es schwierig eine DNS Backlist zu betreiben, welche ja in der Regel freiwillig konfiguriert und durch die Nutzer abgefragt wird, ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Es ist auf jeden Fall Schade, dass ein Service wie nixspam welcher seit 20 Jahren sehr zuverlässig funktioniert hat, wegen möglicher rechtlicher Risiken eingestellt wird.
Ich vermute mal, dass man sich so die Gesetze nicht gedacht hat. Vielleicht sollte man hier eine sichere rechtliche Grundlage schaffen. Wenn der Betrieb von Blacklisten nicht mehr ohne Risiken gewährleistet werden kann, fällt ein einfaches und effektives Mittel zum Blockieren von Spam und Malware weg, dies sollte meiner Meinung nach unbedingt verhindert werden.
Das tut weh, war es doch immer eine wirklich gute Liste, speziell im deutschsprachigen Raum.
Was fragt ihr so ab?